Als Tochter von Heinrich Oelfken, einem in Blumenthal sehr angesehenen Bürger, der u.a. etwa 30 Jahre lang Mitglied des Blumenthaler Gemeinderats war, wird Marie Wilhelmine Oelfken 1888 in Blumenthal geboren. Tami Oelfken wird Lehrerin. In der Zeit nach dem 1. Weltkrieg zeichnet sie sich besonders aus durch ihr politisches und sozialkritisches Engagement. In ihrem bekanntesten Roman "MADDO CLÜVER" beschreibt Tami Oelfken die Problematik, die sich aus der Zuwanderung vieler polnischer Familien (nach Gründung der Bremer Wollkämmerei) in Blumenthal ergibt. Sie schildert die anfänglichen Konflikte und die sich anbahnende Integration in die einheimische Bevölkerung. Dieser Roman spiegelt einen wichtigen Abschnitt Blumenthaler Geschichte. Innerhalb der ortsansässigen Bevölkerung findet ihr Engagement jedoch bei den konservativen Lesern wenig Widerhall. Es kommt sogar zu gerichtlichen Auseinandersetzumgen zwischen Tami Oelfken und einigen Blumenthaler Bürgern, die sich von ihr attackiert fühlen. Auszug aus Tami Oelfkens "Pointen einer Selbstbiographie", die 1948 in der "Zeit" veröffentlicht werden: "In den Augen vieler Menschen ist mit der Abstammung eine gewisse Ehre verbunden. Ich halte nichts davon .......Meine dritte heiße Liebe schnitt T.O. und F.S. inden Stamm der dicksten Buche im Vareler Urwald. Danach zog er in den Krieg und wurde erschossen. Ich las alles, was ich über Sozialismus, Klassenkampf und Soziologie erreichen konnte.........Meine Eltern drehen sich schaudernd in den Betten und verbitten sich, den ehrlichen Namen Oelfken in der Öffentlichkeit unter Liebesgedichten und Novellen in der Sonntagsbeilage der 'Bremer Nachrichten' zu lesen ...........Die Literaturgeschichte von Herrn Lüth erwähnt mich nicht ......In Süd-Baden druckt man mich nicht .........."
Das Grab der Familie Oelfken auf dem Friedhof der ev.ref. Kirche in Bremen-Blumenthal |