CARSTEN
KNÜBEL wird am 3.2.1792 in Hinnebeck, im Kirchspiel Bruch geboren.
Er
ist erst 21 Jahre alt, als BEKE MARGARETHE BELLMER - 2
Jahre älter, Tochter eines Köthners aus Schwanewede - schwanger wird
und 22 Jahre alt, als im Mai 1814 sein Sohn geboren wird. Das, was nun
geschieht, läßt vermuten, daß Carstens Eltern nicht sehr begeistert
waren über die frühe Vaterschaft ihres Sohnes. Oder hatte er
selbst andere Pläne ?
Tatsache
ist : Carsten hat "unsere" Beke Margarethe nicht geheiratet. Stattdessen
heiratet er am 9 August 1818 Gesche Arnken aus Schwankenfurth,.
Sein Sohn ist zu diesem Zeitpunkt 4 Jahre alt. Er heißt CARSTEN KNÜBEL
wie sein Vater. Die arme Beke hat offenbar gewartet und gehofft .......
Erst 1820 - Carsten hat inzwischen den Arnken-Hof in Schwankenfurth
übernommen - heiratet sie Johann Hancken, einen Witwer
aus Schwanewede, der nach dem Tod seiner 1. Frau - Adelheit Ratjen
(deren Bruder Arend übrigens mit der Schwester von Carsten Knübel veheiratet
ist) - eine neue Mutter für seine 5 kleinen Kindern braucht - das älteste
Kind ist 9 Jahre alt - die anderen sind 7, 5, 3 und 1 Jahr alt.
Beke
hat also fortan einen Mann und 6 Kinder zu versorgen - und im Laufe
der nächsten Jahre steigt die Kinderschar noch, es kommen noch weitere
5 dazu. Man muß sich das mal vorstellen - ein Haushalt mit 11 Kindern
und einem Mann - und das alles ohne Geschirrspüler und Waschmaschine
!!! Und Carsten Knübel senior sitzt derweil auf dem Arnken-Hof in Schwankenfurth.
Die
Pflugkötnerstelle Nr. 78
In Schwankenfurth (Knübel) ist ein Bauernhof mit 52 Morgen Land.
Die erste Kunde von dieser Hofstelle stammt aus dem Jahre 1674,
als ein Johann Ratje hier wohnte. Neben den üblichen Abgaben mußte
er auch ein "Kruggeld" an das Amt Blumenthal abführen. Ohne Zweifel
war in dem Haus damals eine Gastwirtschaft.
Bevor
die Straße von Schwanewede nach Friedrichsdorf mit einem Durchstich
durch die Eggestedter Kiesberge gebaut worden war, mußten die
Fuhrwerke, die aus der Richtung Schwanewede nach Vegesack oder
Bremen wollten, die Eggestedter "Berge" wegen der Steilhänge südwärts
umgehen und bei Schwankenfurth die Aue durchqueren. Eine Gaststätte
an dieser damals verhältnismäßig belebten Straße war darum wohl
angebracht. Heute ist dieses Stückchen Gemeindeflur völlig vom
Durchgangsverkehr abgeschlossen.
Im
Jahre 1724 war ein Johann Ahrnken Besitzer dieser Bauernstelle.
Er hat im Jahre 1735 das Bauernhaus in seiner jetzigen Grundform
gebaut. Auf Johann Ahrnken folgten 1736 sein Sohn Lüer und 1753
dessen Sohn Johann. Im Verlaufe der nächsten 200 Jahre ist das
Haus mehrfach um- und ausgebaut worden.
Im
Jahre 1819 wurde Karsten Knübel durch Einheirat Besitzer der Stelle.
Er hat 1840 den Hof von den Meierpflichten abgelöst. 1872 übernahm
sein Sohn Lüder den Hof. Dieser vererbte ihn an den Sohn Hinrich,
den Vater des heutigen Besitzers Lüder Knübel. Mit aller Wahrscheinlichkeit
wird nach ihm sein Schwiegersohn Wilhelm Mensendiek aus Meyenburg,
dem er den Hof verpachtet hat, die Nachfolge antreten. Als im
letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts die Landwirtschaft wenig
ertragreich war, schaffte der derzeitige Besitzer die Pferde ab
und fuhr mit Ochsen. Der Vater und auch der Großvater des jetzigen
Besitzers waren im Hauptberuf Maurer. Erst Lüder Knübel machte
die Landwirtschaft wieder zu seinem Hauptberuf, als er 1920 wieder
ein Pferdegespann erworben und 1929 das väterliche Erbe übernommen
hatte.
gefunden in der Festschrift vom 1. Juli 1977 25 Jahre Dorfgemeinschaft
Beckedorf 1952
- 1977
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