Der Vollhof Nr. 5 (Jachens)
ist, soweit es sich nachweisen läßt, immer im Besitz derselben Familie gewesen, wenn auch die Namen der Besitzer gewechselt haben. Aus alten Schatzregistern geht hervor, daß um 1535 ein Frerich thom Hasellope auf dem Hofe wohnte. Im 18ten Jahrhundert hießen die Hofinhaber Schwarting. Gegen Ende des genannten Jahrhunderts heiratete ein Johann Jachens auf den Bauernhof ein. Auf ihn folgte der 1792 geborene Arend Jachens und nach dessen Tode 1877 wieder ein Arend Jachens, der Vater von Friedrich Jachens, der im Jahre 1928 starb. Zwei seiner Söhne, darunter der als Hoferbe vorgesehene, fielen im Zweiten Weltkrieg. So mußte der aus amerikanischer Gefangenschaft heimgekehrte Sohn Herbert den Hof übernehmen. Von der Hofstelle Nr. 5 sind vor mehr als 200 Jahren die Anbaustellen Nr. 8,9,10,16 und 17 abgezweigt worden. Diese Stellen blieben dem Mutterhofe bis zu ihrer Ablösung mit Zins- und Handdienst verpflichtet, nachweislich von 1742 ab.
Der Hof selbst war dem adeligen Gutshofe des Dr. Gröning in Ritterhude meierpflichtig. Im Jahre 1859 bestand diese Meierpflicht noch. Sehr wahrscheinlich bezieht sich die Flurbezeichnung "Zentstücken", am Rennplatz (Eichenkamp) gelegen, auf die Abgabepflicht an den Gröningschen Hof in Ritterhude. Durch Landverkäufe ist die Bauernstelle kleiner geworden. Sie hat jetzt noch eine Größe von 112 Morgen. Wie die Inschrift über der Einfahrtstür besagt, ist das Haus im Jahre 1773 errichtet worden. Vermutlich aber stammt der Türbalken schon von einem früheren Hause, das den mündlichen Überlieferungen zufolge etwas weiter südlich gestanden haben soll. Oder sollte sogar die ursprüngliche Wohnstelle auf dem ,,0lh Hof" gewesen sein, wo um 1769 noch das Altenteilerhaus der Hofstelle Nr. 5 stand.